Liebe
Liebe ist absichtloses Tun. Liebe geht nicht kaputt.
Ach ja… die Liebe…. Mit der Liebe ist es ja recht kompliziert…
Vielen von uns ist gar nicht so richtig bewusst, was Liebe wirklich bedeutet und wie sie sich anfühlt. Lernt man ja auch nicht so einfach wie das 1 x 1.
Doch ohne zu wissen, was Liebe bedeutet und wie sie sich anfühlt ist es natürlich auch nicht so einfach, jemand anderem seine Liebe zu schenken. Also ich wusste jedenfalls lange Zeit nicht was Liebe ist, bis ich sie in mir gefunden habe.
Jemanden oder etwas zu lieben ist nicht dasselbe wie verliebt zu sein. Es fühlt sich ein bisschen so an. Und am Anfang des verliebt seins ist es auch ein kleines bisschen so wie Liebe. Nur leider schleichen sich in das verliebt sein oft nach kurzer Zeit verschiedene Erwartungen ein, die wir an den anderen haben. Und dann ist es mit der Liebe auch schon wieder vorbei. Liebe ist bedingungslos. Aber immerhin: Am Anfang einer Beziehung, da bekommen einige von uns noch eine Ahnung davon, was Liebe sein könnte. Am Anfang wünschen wir uns noch, dass der andere einfach nur glücklich ist. Später möchten wir uns den Partner oder die Kinder dann doch ganz gerne ein bisschen zurechtbiegen, damit wir ihn ‚noch ein bisschen mehr lieben können‘, weil unsere Bedürfnisse dann besser erfüllt würden.
Vielleicht erlebt man die bedingungslose Liebe noch am ehesten, wenn man zum ersten Mal sein neu geborenes Baby in den Armen hält, oder einen kleinen Welpen oder ein Kätzchen in Händen hält, die einfach so unser Herz zum Schmelzen bringen. Oder wenn man zum ersten Mal vor seinem Seelenpartner steht und das Gefühl von ‚Liebe auf den ersten Blick‘ erlebt (ja, das gibt es).
Die nächste Herausforderung bei der Liebe ist, dass das Gefühl meistens nicht so lange anhält wie wir es gerne hätten. Nach der dritten durchwachten Nacht in der das Baby schreit, fällt es schon wieder ein bisschen schwerer, das Gefühl der bedingungslosen Liebe in sich wahrzunehmen.
Wenn ich eine Erwartung an jemand anderen habe, dann bin ich abhängig. Liebe macht nicht abhängig. Wenn ich in einer Partnerschaft entscheide eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen, dann wäre es schön, wenn ich erwarten könnte, dass sich alle Beteiligten an diese gemeinsam getroffene Vereinbarung halten und das Konstrukt der Familie liebevoll gestalten. Aber das ist nicht Liebe, das ist ‚eine Familie gründen‘.
Liebe ist ein fast unbeschreibliches, grenzenloses Gefühl von Verbundenheit, Freiheit und Loslassen, Frieden und Dankbarkeit gepaart mit einem kleinen Hüpfer Glück. Es bedeutet ein inneres Leuchten in sich zu verspüren und die ganze Welt umarmen zu wollen.
Liebe fordert nicht. Liebe gibt.
Beim Schreiben bemerke ich mal wieder, dass es gar nicht so einfach ist Liebe vollumfänglich zu beschreiben. Ein Gefühl zu beschreiben ist fast so, als würdest du jemandem erklären wollen wie eine Tomate schmeckt. Also schwierig. Doch jedes Mal, wenn ich es trotzdem versuche, die Liebe in Worte zu fassen, dann fällt mir dazu das Lied von Nena ein. Ihr ist es meiner Meinung nach gelungen, es in ein paar kurzen Sätzen auf den Punkt zu bringen.
Liebe will nicht
Liebe kämpft nicht
Liebe wird nicht
Liebe ist
Liebe sucht nicht
Liebe fragt nicht
Liebe ist
(Songtext NENA 2005)
Aber wozu das jetzt alles?
Nun ja – weil wir alle auf die Welt gekommen sind, um Liebe zu lernen. Da macht es ja Sinn, sich ein wenig Gedanken darüber zu machen, was Liebe wirklich bedeutet.
Und zu erkennen was Liebe wirklich ist und was nicht, könnte dem ein oder anderen zu einer neuen Sichtweise verhelfen und zu mehr Verständnis und Mitgefühl in der eigenen Partnerschaft und Familie führen. Solange wir an der falschen Idee über die Liebe festhalten und uns nicht auf die Suche nach der Liebe begeben, die aus unserem Inneren kommt, solange werden wir unnötig viel in unseren Beziehungen zu klären haben und uns zu oft in einen Kampf darum begeben, was wir bekommen und was nicht. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind: die meisten von uns wünschen sich ja eine Beziehung nicht deshalb, um sich die Aufgaben des Alltags teilen zu können, sondern weil wir uns geliebt fühlen möchten und nicht alleine sein wollen.
Und deswegen meine ich damit auch nicht, dass man an einer Beziehung nicht arbeiten soll. Ich möchte lediglich dazu inspirieren, sich die Unterschiede bewusst zu machen, damit sich mehr Liebe in unseren Beziehungen und in unserem Alltag entfalten kann.
Funktioniert übrigens auch im Job….
Okay, soweit so gut. Aber auf uns selber zu schauen, uns selbst an die wichtigste Stelle in unserem Leben zu setzen, auf unsere Bedürfnisse zu achten ohne darauf zu warten, dass ein anderer sie erfüllt - das haben die wenigsten von uns gelernt. Uns selbst anzunehmen wie wir sind, uns in Selbstliebe zu üben, das ist ein wichtiger erster Schritt, anderen Menschen mit mehr Mitgefühl und aufrichtiger Liebe begegnen zu können. Und bevor wir versuchen den anderen zu ändern, damit wir uns geliebt fühlen, macht es Sinn damit zu beginnen, dass wir uns selbst erstmal lieben. Der Weg lohnt sich – versprochen!
‚Du bist okay so wie du bist‘ - Solltest du das noch nie gehört haben oder jemanden brauchen, der das mal wieder zu dir sagt: dann schreib mir gerne….